24 Schülerinnen und Schüler aus mehreren Französischkursen besuchten vom 07. bis 14.03.2018 ihre Partnerschule, das Collège-le-Mourion in Villeneuve-lez-Avignon in Begleitung ihrer Lehrer Tom Schipper und Inge Arandan.
Das Programm war sehr abwechslungsreich: Nach der langen Busfahrt und der ersten Nacht in den Gastfamilien lernten die jungen RheinbacherInnen am ersten Vormittag das Schulleben an der französischen Partnerschule kennen. Nach einem gemeinsamen Frühstück in der Schulkantine, zu dem der Schulleiter des Collège, Thierry Bruyere-Isnard herzlich eingeladen hatte, nahmen sie am Unterricht teil und konnten deutliche Unterschiede zwischen dem französischen und deutschen Schulsystem feststellen. Ganztagsbetrieb von 8:00 bis 17:00 Uhr plus zusätzliche Hausaufgaben, die lange Mittagspause, die viele SchülerInnen in der schuleigenen Kantine verbringen sowie ein anderer Umgang zwischen Schülern und Lehrern waren die offenkundigsten Unterschiede. Nachmittags stand eine Besichtigung der imposanten Papststadt Avignon auf dem Programm, bei der die SchülerInnen nicht nur die weltberühmte Brücke von Avignon sahen, sondern auch mithilfe von multimedialen Tablets die recht kargen Räumlichkeiten des Papstpalastes virtuell dekoriert und möbliert gezeigt bekamen und viele historischer Fakten über die wechselhafte Geschichte von Avignon und Villeneuve kennen lernten. Am Abend des ersten Tages wurden die SchülerInnen von Bürgermeister Roubaud im Rathaus von Villeneuve-lez-Avignon sehr freundlich bei einem Empfang im Rathaus willkommen geheißen. Er betonte in seiner Ansprache, wie wichtig gerade der Kontakt zwischen jungen Menschen im Rahmen der Städtepartnerschaft angesichts des zusammenwachsenden Europas sei.
Am Freitag ging es dann per Bus zu einem ganztägigen Ausflug in die Camargue. Hier wurde den SchülerInnen etwas ganz Besonderes geboten: Ein Besuch des alten Stadtkerns von Aigues-Mortes mit einem Rundgang auf der Stadtmauer bildete den Auftakt. Zum Picknick ging es dann weiter an den Strand, wo man bei lauen Frühlingstemperaturen auch gut den bewölkten Himmel verkraften konnte. Schließlich konnten die SchülerInnen hier barfuß am Meer Muscheln suchen oder Ball spielen.
Den krönenden Abschluss dieses unvergesslichen Tages bildete eine Bootstour auf der Rhône und ihren vielen Kanälen. Die Jugendlichen waren nicht nur von den frei lebenden Pferden und Stieren beeindruckt, sondern auch von den vielen Vogelarten, wie Kormoranen, Silberreihern und Flamingos, die sie dort beobachten konnten. Bei einem kurzen Zwischenstopp führten ihnen zwei berittene Camargue-Hirten vor wie sie mit ihren Pferden arbeiten, um systematisch einige Stiere von der Herde abzusondern.
Am Wochenende boten die Gastfamilien ihren Gastkindern die unterschiedlichsten Aktivitäten. Einige fuhren bis nach Marseille, andere nahmen mit Freude an gemeinsamen Sportangeboten wie Klettern teil und manche erkundeten die Sehenswürdigkeiten der unmittelbaren Umgebung. Eines hatten die verschiedenen Unternehmungen jedoch gemeinsam: alle SchülerInnen berichteten am Montag begeistert von ihren Wochenendausflügen.
Ein weiterer Ausflug führte uns am Montag zum Pont du Gard, wo sich die SchülerInnen sehr beeindruckt von der Baukunst der römischen Wasserleitung zeigten, die ihnen in einem neuen Museum, mit einem Film und während eines Spaziergangs durch das Tal nahe gebracht wurde.
Am letzten Tag des Besuches stand die Erkundung Villeneuves auf dem Programm, bei der die SchülerInnen die Sehenswürdigkeiten Chartreuse und Tour Philippe le Bel entdeckten. Sie waren insbesondere fasziniert vom Leben in einem Kartäuserkloster und stellten viele Fragen zum Ablauf des Alltags in einer Kartause mit Schweigepflicht und waren erschüttert, als sie erfuhren, dass die Mönche schon als Kinder in die Obhut des Klosters gegeben wurden und nur zweimal jährlich Besuch von den männlichen Verwandten bekommen durften.
Am Abend unseres letzten Tages hatten die Gasteltern ein reichhaltiges Buffet mit süßen und herzhaften Leckerbissen gezaubert. Nachdem sich die Kinder gestärkt hatten, wurde ihnen in der Salle Polyvalente noch eine Disco mit aktueller Musik geboten. Das war eine Party ganz nach dem Geschmack der SchülerInnen.
Am nächsten Morgen hieß es dann schon sehr zeitig Abschied nehmen. Es flossen einige Tränen, aber viele Jungen und Mädchen versprachen sich, den Kontakt bis zum Gegenbesuch der französischen Kinder in Rheinbach im Dezember zu halten. Auf der Heimfahrt sagten schon einige Schüler, dass eine Woche viel zu kurz sei und sie gerne noch länger in Südfrankreich geblieben wären. Ein weiteres freundschaftliches Band zwischen den Partnerstädten ist geknüpft und wird bei guter Pflege hoffentlich zu einer starken Verbindung heranwachsen.
Unser herzlicher Dank gilt neben allen freundlichen helfenden Eltern und Kollegen auch der Partnerschaftsvereinigung Rheinbach-Villeneuve, ohne deren tatkräftige Unterstützung ein Austausch auf einem so hohen Niveau nicht denkbar wäre.
Inge Arandan, Französischlehrerin an der Gesamtschule Rheinbach, März 2018