Zu gut für die Tonne: AG Heimat und Draußen nimmt Abfälle auseinander

Jan 3rd, 2017 | By | Category: Aktuelles, Infos, Start

Am Donnerstag, den 15. Dezember 2016 bekam die Arbeitsgemeinschaft Heimat und Draußen unter Leitung ihres Lehrers Herrn Müller Besuch von Frau Czerwinski, Mitarbeiterin in der Naturwerkstatt des Naturparkzentrums Rheinland. Frau Czerwinski brachte eine Menge verschiedene Produkte mit, die wir täglich ganz selbstverständlich benutzen und dann, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben, als Abfall wegschmeißen.

Nun musste erst einmal geklärt werden, zu welcher Art Abfall das jeweilige Produkt gehört. Verpackungen gehören in die gelbe Tonne, das war ja klar. Gehören Verpackungen aus Papier aber nicht eher in die Papiertonne ? Schon, aber bei Getränkekartons sind Kunststoffe mit verarbeitet, also bloß nicht in die Papiertonne, sondern in die gelbe Tonne. Auf was man da Alles so achten muss – ganz schön kompliziert, oder ? Was bleibt denn dann noch für die Restmülltonne, fragten wir uns ? Die Schalen der von Frau Czerwinski mitgebrachten Bananen sicher nicht, denn die gehören in die braune Biotonne oder auf den Komposthaufen im Garten. Nach längerem Grübeln stellten wir fest, dass in den Restmüll nur noch wenig kommt. Die dreckige Windel der kleinen Geschwister, Reste von gekochtem Essen, eine zerfetzte Hose … aber bestimmt keine Batterien oder Farbreste. Die geben wir am Schadstoffmobil ab.

Frau Czerwinski brachte uns auch ein paar Zahlen mit: Jeder von uns in Deutschland produziert über 600 kg Abfall pro Jahr. Damit liegen wir etwa 130 kg über dem Durchschnitt der Europäischen Gemeinschaft. Laut Umweltbundesamt fielen in ganz Deutschland 2014 etwa 45 Millionen Tonnen haushaltstypische Siedlungsabfälle an. Wir sind also in Europa richtige Müllmeister. Und weil wir alle glauben, dass aus den Abfällen neue Produkte hergestellt werden, sortieren wir jeden Tag ganz genau das, was wir nicht mehr brauchen, in verschiedene Tonnen. Leider werden aber die meisten Abfälle aus der gelben Wertstofftonne nicht recycelt, sondern zur Energiegewinnung in Müllverbrennungsanlagen oder in Zementfabriken verbrannt. Nach einer Studie vom Naturschutzbund Deutschland (NABU, 2009) werden nur etwa 3 % des Verpackungsabfalls wiederverwertet.

Diese Zahl 3 % gibt uns zu denken: Wenn sich die wertvollen Abfälle aus der gelben Tonne in der Müllverbrennungsanlage in klimaschädliches Kohlendioxid und andere Schadstoffe auflösen, ist das keine gute Sache. Viel besser wäre es dann doch, wenn wir erst gar nicht so viele Abfälle produzieren würden. Und wir könnten bestimmte Verpackungen mehrfach benutzen, so dass sie erst später zu Abfällen werden.

So haben wir zusammen mit Frau Czerwinski überlegt, dass Verpackungsabfälle eigentlich viel zu gut für die Tonne sind und wir daher im neuen Jahr beim Einkaufen auf ein paar Dinge achten sollten:

  • Wir kaufen Produkte, die möglichst wenig mit Kunststoffen, sondern in Papier oder Pappe verpackt sind.
  • Wir achten darauf, dass Verpackungen mehrfach verwendet werden können, bei Flaschen ist Mehrweg statt Einweg angesagt.
  • Wir kaufen frisches Obst und Gemüse aus der Region und lassen es uns in mitgebrachte Stoffbeutel oder benutzte Brötchentüten packen.
  • Wir lassen uns unsere Ware an der Wurst- und Käsetheke in mitgebrachte Dosen einpacken.

Zum Abschluss haben wir aus benutzen Getränkekartons neue Trinkbecher gebastelt und daraus leckeres Bananenmilchshake getrunken – aus Bananen, die von außen schon braun waren. Auch die waren zu gut für die Tonne !

MUM

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